Angst vor einer Rezession im Fokus der Marktteilnehmer

24. August 2023

Die Vorabschätzung zu den Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone hat gestern die Börsen erschüttert, denn die Konjunkturindikatoren fielen größtenteils viel schlechter aus als erwartet. Während die Signale aus der Industrie zwar stabil auf Wachstum stehen, ist der Dienstleistungssektor ebenso wie der Gesamtindex stark eingebrochen. Letzterer ist nicht nur unter die Wachstumsmarke von 50 Zählern gerutscht, sondern liegt auch wieder so tief wie seit über drei Jahren nicht mehr. Mit so schlechten Konjunkturdaten aus Europa hatte am Markt wohl kaum jemand gerechnet. Zuletzt deutete alles darauf hin, dass eine schmerzhafte Rezession abgewendet worden war. Doch nun scheinen sich die Marktteilnehmer in dieser Hinsicht nicht mehr so sicher zu sein, insbesondere vor dem Hintergrund der wenig ermutigenden Lage der chinesischen Wirtschaft. Zudem ist in den USA aufgrund möglicher weiterer Zinsanhebungen eine "sanfte Landung" der US-Wirtschaft unsicher.

Die beiden Rohölkontrakte, Brent und WTI, verzeichneten gestern am Mittwoch den dritten aufeinanderfolgenden Tag mit Verlusten. Der gestrige Schlusspreis für die Nordsee-Rohölsorte lag auf dem niedrigsten Stand seit dem 02. August. Bei der US-Rohölsorte erreichte er sogar ein Tiefstand der letzten vier Wochen. Laut Han Zhong Liang wird erwartet, dass die Ölpreise vorerst in einer Seitwärtsspanne verharren werden, "da das Ringen zwischen Sorgen über die Nachfrage und einem knapperen Angebot weitergeht", so der Analyst von Standard Chartered. Er erwartet für WTI vorerst einen Preis von 79 US-Dollar pro Barrel.

Trotz der vielen angebotsseitigen Impulse, die in den letzten Tagen Druck auf die Ölfutures ausgeübt haben und bearishe Signale gesendet haben, wird erwartet, dass das Abwärtspotenzial der Ölfutures begrenzt bleibt. Die OPEC+ hat bereits signalisiert, dass sie bei Bedarf ihre Produktionskürzungen weiter ausweiten könnte. Aus diesem Grund unternehmen die Ölfutures an diesem Donnerstag einen vorsichtigen Versuch der Erholung. Es bleibt jedoch noch unklar, in welche Richtung sich die Preise derzeit entwickeln werden.

Börsendaten 24.08.2023 um 08:25

ICE-Gasoil SEP: 904.25
ICE-Brent OKT: 78.55$
NY-Rohöl WTI OKT: 78.55$
US-Dollar/CHF: 0.8769

Rheinfracht nach Basel: 23.75

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