22. Januar 2024
Heute Morgen zeichnet sich für die Marktteilnehmer zunächst ein Überwiegen der bearishen Einflüsse ab. Ein erster Aufwärtstest nach oben an den Börsen ICE und NYMEX scheiterte früh und die Ölfutures notieren aktuell erneut unter den Tiefständen vom Freitag.
Der Anstieg wurde unter anderem durch die gedämpften Erwartungen der Marktteilnehmer an eine baldige Zinssenkung durch die Fed im März gebremst, angesichts positiverer als erwarteter US-Konjunkturdaten. Die Aussicht, dass die US-Notenbank das derzeit hohe Zinsniveau bis mindestens Mai beibehält, hat zuletzt zugenommen. Ein höheres Zinsniveau stützt den Dollar und belastet die in Greenback gehandelten Ölfutures, da sie für Trader ausserhalb der USA teurer werden. Es besteht auch die Sorge, dass die hohen Zinsen die Ölnachfrage des weltweit grössten Verbrauchers weiterhin beeinträchtigen könnten.
Die Auswirkungen der kältebedingten Produktionsausfälle in den USA sind noch unklar. Die Kältewelle hat die US-Produktion in der vergangenen Woche um etwa 10 Millionen Barrel reduziert, insbesondere in den normalerweise sehr produktiven Schieferölfeldern Bakken und Permian.
Die weiterhin vorhandenen geopolitischen Spannungen und die Meldung über eine Betriebsunterbrechung am russischen Ostsee-Hafen Ust-Luga haben zu Beginn der Woche einen bullischen Effekt auf der Angebotsseite. Allerdings wird dieser durch die Wiederaufnahme der Produktion am grössten Ölfeld Libyens eingeschränkt, da dadurch wieder bis zu rund 300.000 Barrel pro Tag auf den Markt gelangen können.
Börsendaten 22.01.2024 um 09.22Uhr
ICE-Gasoil FEB: 785.75$
ICE-Brent MAR: 77.96$
NY-Rohöl WTI FEB: 72.96$
US-Dollar/CHF: 0.8683
Rheinfracht nach Basel: 21.00