18. Dezember 2023
Ohne Zweifel haben die Vorfälle im Roten Meer einen bullishen Einfluss auf die Ölpreise, da die Umfahrung dieser Meeresenge zu erhöhten Transportkosten und einem gesteigerten Treibstoffverbrauch führt. Zusammen mit den schlechten Wetterbedingungen in Russland sind dies laut dem Analysten Tony Sycamore von IG die beiden Hauptfaktoren, die zu einem hohen Niveau der Preise an den Börsen ICE und NYMEX heute Morgen führen.
Langfristig betrachtet spielt für ihn auch die jüngste Stellungnahme der Fed eine Rolle. Die Aussicht auf Zinssenkungen könnte das Risiko einer harten Landung der US-Wirtschaft verringern und somit für eine gute Nachfrage nach Öl sprechen, erklärt Sycamore weiter.
Analyst Phil Flynn von der Price Futures Group sieht die Zahlen vom Freitag als Auslöser für die Preiskorrektur. Der starke Rückgang des Empire State Index in New York war laut Flynn der Auslöser für den Verkaufsdruck. Er fügt hinzu, dass der Markt anscheinend auf jede neue Schlagzeile empfindlich reagiert, und die Trader immer noch unsicher sind, ob die Ölpreise bereits ihren Tiefpunkt erreicht haben.
Die steigenden Ölexporte aus Venezuela und dem Irak, die in den Meldungen vom Freitag angekündigt wurden, werden derzeit vom Markt kaum berücksichtigt. Bisher ist noch kein Öl geflossen, und mögliche Einigungen wurden insbesondere im Fall des Irak bereits mehrfach gesehen. Sollten jedoch in Zukunft bestätigte zusätzliche Mengen aus diesen Ländern auf den Markt kommen, könnte dies einen negativen Einfluss auf die Preise haben.
Börsendaten 18.12.2023 um 08:33
ICE-Gasoil DEZ: 767.75
ICE-Brent FEB: 77.19$
NY-Rohöl WTI JAN: 72.06$
US-Dollar/CHF: 0.8694
Rheinfracht nach Basel: 44.50