04. Oktober 2023
Die Mehrheit des Repräsentantenhauses in den USA stimmte am gestrigen Dienstag für die Absetzung des Mehrheitsführers der Republikaner. Der Antrag dafür kam aus seiner eigenen Partei.
Vorsitzender des Repräsentantenhauses ist ein mächtiger Posten, der jeweils von einer Person der Partei, welche im Haus die Mehrheit hat, ausgeübt wird. Kevin McCarthy war dadurch bis zu seiner Absetzung der dritthöchste US-Amerikaner (nach Joe Biden und der Vizepräsidentin Kamala Harris.)
Grund für den Groll der eigenen Partei waren Vorwürfe gegen McCarthy, er habe mit den Demokraten gemeinsame Sache gemacht, um einen Shutdown des Regierungsapparates zu verhindern. Ausufernde Diskussionen rund ums amerikanische Haushaltsbudget lassen die Warenbörsen jedes Jahr nervös hin und her zucken. Jedoch nicht dieses Jahr. Die Streitrunde wurde nicht wie üblich bereits im Vorgang eingepreist. Im Gegenteil. Die Börsen blieben verhältnismässig ruhig. Hinzu kommt, dass ein Shutdown der US-Regierung am Wochenende nur vorübergehend verhindert wurde. Können sich die Parteien im US-Kongress nicht bis Mitte November auf das Budget für das kommende Jahr einigen, könnte es immer noch zu einem Shutdown kommen, der Teile des Verwaltungsapparats lahmlegen würde
Schauen wir ins Inland, sehen wir immer noch hohe Ölpreise, ansteigende Rheinfrachten und möglicherweise knappe Transportkapazitäten in den Monaten November und Dezember, sollte es wieder einen «Run» auf Brenn- und Treibstoffe geben, um die Erhöhung der Mehrwertsteuer zu umgehen.
Im heutigen Tagesverlauf könnten die jüngsten Ereignisse den Dollar weiter steigen lassen, denn die US-Währung wird in Krisenzeiten von Investoren gerne als sicherer Hafen betrachtet. Ein fester Dollar macht die in der US-Währung gehandelten Ölfutures allerdings teurer für Käufer ausserhalb der USA, wodurch Verkaufsdruck entstehen könnte.
Börsendaten 4.10.2023 um 08:40
ICE-Gasoil OKT: 949.25
ICE-Brent DEZ : 90.53
NY-Rohöl WTI NOV : 88.76
US-Dollar/CHF: 0.9229
Rheinfracht nach Basel: 38.25