05. März 2025
Die Ölpreise an ICE und NYMEX bleiben zur Wochenmitte schwach. Die geplante Produktionsausweitung der OPEC+ ab April sorgt für zusätzliche Verunsicherung, insbesondere da sich die US-Wirtschaftsdaten abschwächen. Laut Analysten von Citi belastet das steigende Angebot den Markt in einer ohnehin fragilen Phase.
Belastet wurden die Märkte zudem auch wieder durch die Zoll-Turbulenzen in Washington, denn gestern Abend hatte Handelsminister Howard Lutnick erklärt, dass einige Zölle gegen Mexiko und Kanada möglicherweise zurückgenommen werden könnten, ohne jedoch konkreter zu werden. Damit erhöhte sich erneut die Unsicherheit an den Märkten.
Die Kurse an den Rohölbörsen sind seit Mitte Januar tendenziell unter Druck, da Trumps Handelspolitik die Wahrscheinlichkeit von Handelskriegen an mehreren Fronten erhöht, was die Energienachfrage beeinträchtigen könnte. „Kanada bereitet sich auf einen Kampf vor“, meint etwa Wayne Gordon von der UBS. „Das wirkliche Risiko ist, dass sich die Sache in die Länge zieht“, fürchtet der Experte. Trumps Importzölle könnten je nach ihrer endgültigen Zusammensetzung auch zu einer Neuordnung der weltweiten Rohölströme führen. Mexikanisches Öl könnte in Regionen wie Asien umgelenkt werden, zollfreie lateinamerikanische Sorten könnten in grösseren Mengen in die USA fliessen, und die Käufer von Kraftstoff an der US-Ostküste könnten sich an Europa wenden.
Kurzfristig liegt der Fokus der Märkte auf den bevorstehenden US-Lagerbestandsdaten des DOE um 16:30 Uhr. Bis dahin bleibt die Marktstimmung negativ, was sich auch auf die Inlandspreise auswirkt.
Börsendaten 05.03.2025 um 09:01
ICE-Gasoil MAR: 675.75$
ICE-Brent MAI: 70.99$
NY-Rohöl WTI APR: 67.92$
US-Dollar/CHF: 0.8879
Rheinfracht nach Basel: 27.50