Ein Blick in die ferne Zukunft – Fantasie oder ….?

Auch gestern zeigten sich die Ölbörsen London und NY «milde» gesinnt, heisst sie tendierten nach vorgestern nochmals tiefer. Wie im gestrigen Bericht erwähnt, dürfte sich dies in der aktuellen Situation, wo sich der physische Markt vorübergehend von den Börsenkursen abkoppelt, nicht voll auf die Preisgestaltung auf unsere Heizöl- und Treibstoffpreise durschlagen. Aber zumindest nicht wieder höhere Preise. Was allerdings immer akuter wird, ist die Auslastung der Logistik, welche auf Grund der hohen Nachfrage extrem ausgelastet ist. Und dies dürfte sich wohl bis mindestens Ende Jahr nicht nur hinziehen, sondern noch zuspitzen. Die CO2-Erhöhung ab 1.1.2022 von knappen CHF 7.- per 100 Litern in der Schweiz wird die Nachfrage im Januar dämpfen. Ein gewisser Rückgang ist dann nicht auszuschliessen. Ob er aber mehr als diese CO2-Erhöhung ausmachen wird, ist dahingestellt.

Ein anderes Schreckgespenst verunsichert den globalen Ölmarkt. Die Inflation! Und vor allem die Inflation in den USA. Wir haben bereits im Sommer darauf hingewiesen. Nach jahrelangem Niedrigzins-Niveau steigt die Inflation seit Anfang dieses Jahres deutlich an, in den vergangenen Monaten seit Sommer gar markant. Aktuell haben wir die höchste Rate seit ca. 1990! Und Inflation ist immer der erste Schwerthieb, welcher die Wirtschaft, die Konjunktur abzuwürgen beginnt. Nach 1990 halbierte sich der Rohölpreis innert ca. 18 Monaten! Allerdings spielte da auch noch der Erste Irakkrieg mit hinein.

Das muss sich überhaupt nicht wiederholen – denn die damalige Zeit und Wirtschaft kann nicht mehr mit der aktuellen verglichen werden. Aber ein Warnfinger könnte es sein, dass nicht einfach alles immer nach oben gehen kann: Aktien und auch - oder vor allem - der Immobilienmarkt. Da scheint die grösste Gefahr zu lauern.

Börsendaten 12.11. 2021 um 08:20 Uhr

ICE-Gasoil NOV: $705.25 (-0.25$)

ICE-Brent JAN: $82.28 (-0.59$)

NY-Rohöl WTI DEZ: $81.03 (-0.56$)

US-Dollar/CHF: 0.9221 (+0.0013)