04. Dezember 2023
Obwohl zu Wochenbeginn vorwiegend bullish-positive Meldungen auf fundamentaler Ebene dominierten, bleibt am Ölmarkt die Überzeugung bestehen, dass die Kürzungen der OPEC+ im kommenden Jahr nicht ausreichen werden, um die Preise zu stabilisieren.
Die Entscheidung der OPEC+ setzt das Rohöl weiterhin unter Druck, bemerkt die Ölmarktanalystin Vandana Hari von Vanda Insights. Obwohl es gerechtfertigt ist, die vertieften Kürzungen der OPEC+ zu vernachlässigen, hat der Rohölkomplex sie bisher vollständig ignoriert, stellt die Expertin fest.
Fragen zur Verteilung der Quoten, die zuvor bei einigen afrikanischen Staaten Unmut ausgelöst hatten, bleiben unbeantwortet, und die Angaben der OPEC+ zur Berechnung der Kürzungen sind bisher vage. Bei der RBC geht man davon aus, dass die Ölpreise wahrscheinlich volatil bleiben und nach Orientierung suchen werden, solange klare Daten über die neuen freiwilligen Produktionskürzungen fehlen, die erst ab Januar in Kraft treten werden.
Es scheint so, als währe das Vertrauen der Anleger gering, dass die OPEC+ im nächsten Jahr der erwarteten Zunahme des Angebots aus Nicht-OPEC-Ländern etwas entgegensetzen kann. Insbesondere die US-Ölförderung erreicht den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie, und dieser Trend setzt sich fort. Dies wird unter anderem durch die erneut gestiegene Anzahl der Ölbohranlagen belegt, die das Unternehmen Baker Hughes am Freitagabend gemeldet hatte.
Insgesamt bewerten die Marktteilnehmer zu Beginn der Woche und des Monats die fundamentalen Faktoren, die auf einen bearishen Markt hinweisen, deutlich höher als diejenigen, die auf einen bullishen Markt hinweisen. Jetzt bietet sich erneut eine Einkaufsgelegenheit, um den Tank zu füllen.
Börsendaten 04.12.2023 um 09:39
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