29. Januar 2024
Zum Ende der letzten Woche haben die geopolitischen Risiken noch einmal Überhand genommen und die Preise deutlich ansteigen lassen. Nachdem ein Angriff der Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf einen Öltanker im russischem Naphta diese Preisrally verursacht hatte, schickte der Angriff auf einen US-Stützpunkt in Jordanien, den sich die Miliz «Islamischer Widerstand» auf die Fahnen schrieb und der drei US-Soldaten das Leben kostete, Brent und WTI heute Morgen sogar noch bis in den Bereich der psychologisch wichtigen Preisniveaus von 85 bzw. 80 Dollar pro Barrel.
Der Angriff sorgte an den Ölbörsen für eine heftige Aufwärtsreaktion, da man nicht damit gerechnet hatte, dass die Rebellen auch Schiffe mit Öl bzw. Raffinerieprodukten aus Russland attackieren würden. Die vom Iran unterstützten Rebellen hatten bisher gedroht, man würde Schiffe angreifen, die über das Rote Meer nach Israel unterwegs seien oder in Verbindung mit dem Land ständen. Nach einem Militärschlag der USA, Grossbritanniens und anderer Länder auf Huthi-Stellungen im Jemen nahmen die Rebellen auch gezielt US-Schiffe ins Visier.
Dass die Rebellen nun aber auch Schiffe angreifen, die Ware des Iran-Verbündeten Russlands geladen haben, schien die Marktteilnehmer aufgeschreckt zu haben. Denn damit ist nun offenbar auch das Angebot in Gefahr, das aus Russland über das Rote Meer nach Asien gelangt. Dieses beläuft sich Experten zufolge täglich auf etwa 3 Mio. Barrel.
Nachdem sich die Lage weiter zuspitzt bleibt abzuwarten ob die OPEC ihre Produktionskürzungen tatsächlich über das ganze Quartal beibehalten möchte. Die nächste Sitzung des Kartells findet diesen Donnerstag statt.
Börsendaten 29.01.2024 um 08:40
ICE-Gasoil Feb: 870.00
ICE-Brent März: 83.79
NY-Rohöl WTI Mär : 78.18
US-Dollar/CHF: 0.8627
Rheinfracht nach Basel: 19.50