Geopolitische Spannungen und Nachfragesorgen

15. Januar 2024

Trotz der verschärften geopolitischen Spannungen durch die Beschlagnahme eines Öltankers im Golf von Oman durch den Iran und den Militärschlag der USA und Grossbritanniens gegen Standorte der jemenitischen Houthi-Rebellen zu Beginn der letzten Woche, startet die aktuelle Woche mit etwas niedrigeren Ölpreisen als am Freitag.

 

Analyst Warren Patterson von der ING Groep NV erklärt, dass die Entwicklungen in der Region derzeit keine Auswirkungen auf das Ölangebot haben und der Ölmarkt in der ersten Jahreshälfte trotz der erhöhten Spannungen weiterhin stabil bleibt.

 

Trotz der geopolitischen Unsicherheiten gewannen letzte Woche die Sorgen um die Nachfrage die Oberhand. Bereits zu Wochenbeginn erhielten diese durch die Bekanntgabe der Februar-Exportpreise für Rohöl von Saudi Aramco neuen Auftrieb. Am Ende der Woche verstärkte die höher als erwartete US-Verbraucherpreisinflation die Bedenken und liess die Möglichkeit einer länger anhaltenden hohen Zinspolitik der Fed im Jahr 2023 steigen.

 

Zusätzlich wird am Markt bezweifelt, ob die von der OPEC+ für das erste Quartal angekündigten Produktionskürzungen ausreichen, um dem erwarteten Anstieg der ausserhalb des Bündnisses generierten Produktionswachstums entgegenzuwirken und die Ölpreise zu stabilisieren. Trotz des Rückgangs der Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA in den letzten Monaten, der jedoch keine spürbaren Auswirkungen auf die Fördermengen zu haben scheint, könnte das erwartete Wachstum der US-Rohölproduktion die Preisanstiege dämpfen. Die EIA hat kürzlich ihre Prognosen für das US-Produktionswachstum für 2024 und 2025 nach oben korrigiert. Diese Faktoren könnten trotz kurzzeitiger bullisher Impulse durch Ereignisse wie die aktuelle Kältewelle in den USA die Ölpreise begrenzen.

 

Börsendaten 15.01.2024 um 08:45 Uhr
ICE-Gasoil FEB: 779.50$
ICE-Brent MAR: 78.28$
NY-Rohöl WTI FEB: 72.61$
US-Dollar/CHF: 0.8525
Rheinfracht nach Basel: 23.50

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