05. Februar 2024
Übers Wochenende intensivierte sich der Nahostkonflikt erneut, als die USA gross angelegte Angriffe auf vom Iran unterstützte Gruppen im Irak und in Syrien durchführten. Auch die Angriffe auf die Huthi im Roten Meer setzten sich fort.
Brent und WTI verzeichneten letzte Woche einen leichten Preisrückgang. Am Freitag sanken die Preise um etwa CHF 2-3 aufgrund besser als erwarteter US-Arbeitsmarktdaten und Hoffnungen auf Fortschritte bei Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand.
Die ING kommentierte den starken Wochenverlust und verwies auf die Hoffnungen auf einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas. Allerdings scheint ein solcher Waffenstillstand "noch nicht unmittelbar bevorzustehen". Die jüngsten US-Angriffe deuteten eher auf eine Eskalation hin. Vivek Dhar von der Commonwealth Bank of Australia bleibt hoffnungsvoll und betont, dass die US-Militärschläge einen direkten Angriff auf den Iran vermeiden, was die Waffenstillstandsgespräche begünstigen könnte.
Der neuerliche Angriff ukrainischer Langstreckendrohnen auf eine russische Raffinerie in Wolgograd zum Wochenstart hatte scheinbar keine nachhaltigen Folgen. Dennoch erinnert er daran, dass Angriffe auf die russische Ölinfrastruktur durch die Ukraine Unruhe auf dem globalen Ölmarkt verursachen könnten.
Leicht bearish wirkt heute, dass die BP-Raffinerie in Whiting (Indiana) nach einem Stromausfall am Donnerstag bereits am Freitagnachmittag wieder ans Netz gehen konnte. Die anhaltenden Nachfragesorgen, insbesondere in den USA, deuten darauf hin, dass die Zinsen auf hohem Niveau bleiben werden.
Die fundamentale Einschätzung bleibt neutral, aber die hohe geopolitische Unsicherheit sorgt für erhöhte Volatilität. Eine weitere Eskalation zwischen den USA und dem Iran könnte zu einem Anstieg der Risikoprämie und höheren Ölpreisen führen.
Börsendaten 05.02.2024 um 09:00 Uhr
ICE-Gasoil Feb: 823.50$
ICE-Brent Mär: 77.38$
NY-Rohöl WTI Mär : 72.26$
US-Dollar/CHF: 0.8678
Rheinfracht nach Basel: 18.75