11. Januar 2024
Wir erinnern uns noch gut an eine Zeit, noch nicht allzu lange her, an welcher Offerten eher Tagespreise waren und gut über den ganzen Tag gehalten werden konnten. Zum Teil wurden Offerten sogar per Post verschickt, da die Preise über die Woche meistens stabil waren.
Gestern, innerhalb des Handelstages, gegen 10 Uhr, kletterten die Börsenkurse um knapp 30 Dollar pro Tonne nach oben. Das sind knapp 3 Franken pro 100 Liter für den Endkonsumenten. Der Höhepunkt des Tages war dann gegen 14 Uhr erreicht. Darauf folgte eine rasante Talfahrt. Wieder 30 Dollar nach unten. Dies zeigt eindrücklich das neue «normal» in der Branche. Welche Schnelllebigkeit und Volatilität an der Tagesordnung stehen.
Befeuert werden die starken Schwankungen durch die petrol-geopolitische Nachrichtenlage. Dadurch dürften sich die Preise über die gante Woche in einem Zustand der Unentschlossenheit befinden, da die Marktteilnehmer versuchen eine ganze Reihe von Faktoren zu berücksichtigen. Die USA erwägen zur Zeit einen Militärschlag gegen die Houthis und Libyens nationale Ölfirma erklärt Force Majeure für Sharara-Öl. Heute richtet sich der Fokus der Anleger vor allem auf die Inflationsdaten aus den USA, die Aufschluss darüber geben könnten, wie schnell die US-Notenbank tatsächlich ihre Zinssätze senkt. Zuletzt hatte sich die Überzeugung spürbar abgeschwächt, dass schon im März mit ersten Lockerungen gerechnet werden kann. Mit einem erwarteten leichten Inflationsanstieg dürfte sich diese Haltung noch verstärken.
Trotz gänzlicher Unsicherheit sind die Preise fast auf einem 12-Monats-Tief. Ähnlich wie im Mai 2023. Es lohnt sich also einen Blick in den Tank zu werfen und die nächste Füllung zu planen. Wie immer gilt es, kostenintensive Notfälle zu vermeiden.
Börsendaten 11.01.2024 um 08:40
ICE-Gasoil Jan: 775.25
ICE-Brent März: 77.44
NY-Rohöl WTI Feb: 71.95
US-Dollar/CHF: 0.8500
Rheinfracht nach Basel: 26.00