06. Juli 2023
Die feste Tendenz an den Ölbörsen setzt sich langsam durch, vor allem bei den Produkt-Futures. Während Brent und WTI weiterhin zwischen der ersten Unterstützung und dem ersten Widerstand verharren, verzeichnet ICE Gasoil einen deutlich stärkeren Anstieg und führt zu Preisaufschlägen. Der Handel wird diese Woche noch vom US-Feiertag Independence Day beeinflusst. Insgesamt halten sich die Trader zurück, da viele Marktteilnehmer eine verkürzte Handelswoche haben. Dennoch gewinnt ICE Gasoil zunehmend an Stärke. Nach den Kursgewinnen vom Montag legte der Frontmonat Juli gestern weiter zu und erreichte das höchste Niveau seit 2 Wochen.
API meldet einen deutlichen Abbau der Rohölbestände. Am Markt wurde zwar ein erneuter Rückgang der Rohölbestände erwartet, jedoch ist der gemeldete Abbau durch das API mit -4.4 Mio. Barrel mehr als doppelt so gross wie die erwarteten -1.6 Mio. Barrel. In der letzten Woche hatte das DOE einen signifikanten Bestandsrückgang von -9.6 Mio. Barrel gemeldet und dadurch einen bullishen Impuls für den Markt geliefert.
Nach wie vor rechnen die Marktteilnehmer mit einer Zinsanhebung im Juli um 25 Basispunkte. Daran hat auch das gestern veröffentlichte Sitzungsprotokoll der letzten Fed-Zinssitzung nichts geändert. Aus ihm ging letztlich nur hervor, was die Anleger ohnehin schon wussten, nämlich, dass weitere Straffungen im Jahresverlauf wahrscheinlich sind, man diese allerdings von den Daten abhängig machen wolle. Obwohl die Marktstimmung also mit den bevorstehenden Kürzungsausweitungen etwas bullisher geworden ist, bleibt die bearishe Angst vor einer Rezession und der unsichere makroökonomische Ausblick als entscheidender Faktor bestehen.