07. März 2024
Entweder weil man am Boden aufknallt, oder weil eine Gegenbewegung in die entgegengesetzte Richtung erfolgt. Ersteres ist bei den Ölpreisen eher unwahrscheinlich. Zu viele Steuern, Abgaben und Produzenten, welche sich ein grosses Stück vom Kuchen abschneiden möchten. Je dicker der Bauch wird, desto grösser wird die zukünftige Kuchengabel.
Die Börsianer haben ebenfalls ein Interesse daran, die Produkte so volatil wie möglich zu gestalten. Nur so können Gewinne realisiert werden.
Die letzten Tage waren die Kurse im Sinkflug. Gestern wurde das Ruder herumgerissen und es gab eine massive Gegenbewegung von über 30 Dollar pro Tonne gegen Norden.
Die geopolitischen Themen rücken aktuell wieder etwas in den Hintergrund, nachdem ein gewisser Gewöhnungseffekt eingetreten ist. Trader nehmen wieder verstärkt die Versorgungslage ins Visier und versuchen abzuschätzen, ob und wie stark der Markt über- oder unterversorgt ist.
Die Verlängerung der OPEC+ Kürzungen wird sicherlich keine bessere Versorgungslage schaffen. Gleiches gilt für die wahrscheinlichen Sanktionen gegen. Dass der Markt knapp versorgt ist, scheint auch Saudi-Arabien so zu sehen, ansonsten hätte man für April die Preise in Asien, dem am stärksten umkämpften Markt für Ölproduzenten, wohl nicht angehoben
Für Börsianer gilt der Time-Spread, also der Preisunterschied zwischen Futures mit unterschiedlicher Laufzeit, als Anhaltspunkt wie gut der Markt versorgt ist. Sind Futures mit einer kurzen Restlaufzeit teurer als solche mit einer langen Laufzeit, so spricht man von einer Backwardation Konstellation – eine typische Ausprägung bei einer knappen Versorgungslage.
Zusammenfassend bleibt weiterhin zu sagen: Die Terminpreise, auch die kurzfristigen, sind äusserst attraktiv, da die Grundtendenz trotz kürzlichem Sinkflug wohl eher Bullish ausfällt.
Börsendaten 7.3.2024 um 8:45
ICE-Gasoil Mar: 833.00
ICE-Brent April: 82.87
NY-Rohöl WTI April: 79.06
US-Dollar/CHF: 0.8817
Rheinfracht nach Basel: 15.00