05. Juli 2023
Komplett wegignorieren kann der Ölmarkt die bevorstehenden Kürzungen aus den Reihen der OPEC+ nicht, auch wenn ein starker Preissprung bisher ausgeblieben ist. Aber auch ein flacher, jedoch stetiger Anstieg, resultiert in deutlich höheren Preisen für den Endkonsumenten. Allerdings bleibt die Tatsache bestehen, dass im August mit all den Verknappungen, die die 23 Mitgliedsländer planen, insgesamt etwa 5,2 Mio. B/T vom Markt genommen werden. Dies zeigt sich nicht nur daran, dass die Ölfutures gestern ihre kurzfristige Aufwärtsbewegung fortgesetzt haben, sondern auch daran, dass die Marktkonstellation wieder in eine recht deutliche Backwardation gekippt ist. Backwardation beschreibt eine spezielle Preisstruktur an den Terminmärkten für Rohstoffe. Backwardation liegt vor, wenn ein Rohstoff, der sofort geliefert und zum Tagespreis gehandelt wird, teurer ist bei einem Termingeschäft mit späterem Liefertermin. Der umgekehrte Fall wird Contango genannt
Allgemein bleibt das Spannungsfeld aus Angebotsdefizit und Nachfragerückgang unverändert bestehen, so dass die fundamentale Lage auch weiterhin neutral einzustufen ist. Bei den Inlandspreisen ergeben sich allerdings durch den Preisanstieg von gestern sehr klare Preisaufschläge im Vergleich zu gestern Vormittag. Ebenfalls haben sich die Rheinfrachten nach Basel in den letzten Wochen mehr als verdoppelt. Am Wochenende erwartet und sie nächste Hitzewelle durch heisse Luft aus Spanien, was die Frachten nochmals ansteigen lassen dürfte-. Und viel Regen ist zumindest längerfristig nicht in Sicht.
Börsendaten 05.07.2023 um 08:55
ICE-Gasoil JUL: 717.50
ICE-Brent SEP : 75.84
NY-Rohöl WTI AUG: 70.90
US-Dollar/CHF: 0.8977
Rheinfracht nach Basel: 58.25