29. September 2023
Die grundlegenden Voraussetzungen blieben am Donnerstag unverändert optimistisch. Aufgrund der Daten des Department of Energy (DOE) vom Vortag, die erneut einen Rückgang der Lagerbestände im zentralen US-Lager in Cushing zeigten, wuchs die Besorgnis über eine sich weiter verschärfende Angebotslage.
In der Folge erreichten die Rohölfutures neue Langzeithöchststände. Von der technischen Seite her schien jedoch die überhitzte Preisrallye begrenzt zu sein, da sowohl Brent als auch WTI die oberen Bollinger-Bänder erreicht und teilweise überschritten hatten.
Gegen Mittag begannen jedoch erste positive mitnahmen und die Rohölfutures begannen ihre Abwärtskorrektur, die sich im Laufe des Tages fortsetzte. Dies galt jedoch nicht für die Produktfutures, da die Marktteilnehmer ihre Sorgen über das erhebliche Angebotsdefizit nicht ablegten.
Nach Ansicht von Ölmarktspezialist Bob McNally könnten die zusätzlichen Förderkürzungen Saudi-Arabiens bald ein Ende finden. Der Präsident des Beratungsunternehmens Rapidan Energy Group und ehemalige Energieberater des Weissen Hauses ist der Meinung, dass Riad kein weiteres Risiko eines potenziell wirtschaftsschädigenden Preisanstiegs eingehen wird.
Die nächste Gelegenheit, Änderungen an den Förderquoten vorzunehmen, bietet sich am 4. Oktober, wenn die OPEC+ zu ihrem nächsten JMMC-Meeting zusammenkommt, um über die Förderpolitik des Bündnisses zu beraten. Dies wäre auch ein geeigneter Zeitpunkt für Saudi-Arabien, Anpassungen an seinen freiwilligen Kürzungen von 1 Million Barrel pro Tag vorzunehmen. Riyadh hatte kürzlich eine Verlängerung dieser Massnahme bis Ende des Jahres angekündigt, betonte jedoch auch, die Strategie monatlich zu überprüfen.
Börsendaten 29.09.2023 um 08:50
ICE-Gasoil OKT: 997.25
ICE-Brent NOV: 95.12$
NY-Rohöl WTI NOV: 91.79$
US-Dollar/CHF: 0.9117
Rheinfracht nach Basel: 26.25