10. Januar 2024
Es herrscht weiterhin eine hohe Volatilität an den Olbörsen, da die Anleger kurzfristige bullische Faktoren mit langfristig bearishen abwägen. Die aktuelle Angriffswelle der Houthis bringt die fragile Lage im Nahen Osten erneut ins Bewusstsein, während der EIA-Monatsbericht erste Langzeitprognosen für 2025 liefert, die eher bearish ausfallen.
In ihrem gestern Abend veröffentlichten Monatsbericht geht die EIA jedoch davon aus, dass im laufenden Jahr aufgrund der Kürzungen durch OPEC+ zunächst nicht mit einem stärkeren Angebotsüberschuss zu rechnen ist. Das API unterstützt diese Ansicht durch die Meldung eines Rückgangs der wöchentlichen Rohölbestände, was einen bullischen Impuls auf den Markt ausübt. Dieser Impuls wird jedoch durch gestiegene Produktbestände ausgeglichen. Die heute Nachmittag erwarteten DOE-Daten werden entscheidend sein. An den Ölbörsen bleibt die Schwankungsanfälligkeit daher hoch.
Obwohl kurzfristig bullische Faktoren wie die neue Angriffswelle im Roten Meer und das Force Majeure in Libyen am Markt vorhanden sind, bleiben mittel- und langfristig die bearishen Faktoren, nämlich der Angebotsüberschuss und die Entwicklung der Nachfrage, schwerwiegender. Daher bleibt die fundamentale Einschätzung auch heute eher bearish. Bei den Inlandspreisen setzen sich aufgrund des gestrigen Preisanstiegs heute dennoch deutliche Preisaufschläge gegenüber Dienstagmorgen durch. Bei den Rheinfrachten bleibt die Lage entspannt. Da trotz erwarteter Niederschläge im Süden Deutschlands mit keiner Verschärfung der Hochwasserlage und Schifffahrtssperren zu rechnen ist, sollten sich die Frachtraten weiterhin auf einem attraktiven Niveau bewegen.
Börsendaten 10.01.2024 um 09:00
ICE-Gasoil JAN: 777.00
ICE-Brent MAR: 77.65$
NY-Rohöl WTI FEB: 72.34$
US-Dollar/CHF: 0.8522
Rheinfracht nach Basel: 28.00