31. Oktober 2023
Die Rohölpreise gaben am Montagnachmittag aufgrund von Unsicherheiten im Zusammenhang mit der nächsten Zinssitzung der Federal Reserve und den anhaltenden Spannungen im Nahen Osten nach.
Analysten weisen darauf hin, dass Israel zwar einen begrenzten Bodenangriff durchgeführt hat, sich jedoch schnell zurückgezogen hat, während der Iran derzeit hauptsächlich auf verbale Abschreckung setzt. Dies führte dazu, dass die Risikoprämie, die aufgrund des Konflikts in Israel eingepreist war, zuletzt deutlich niedriger war als kurz nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Sollten sich die Ereignisse jedoch weiter verschärfen, könnten Sorgen um potenzielle Versorgungsengpässe wieder in den Vordergrund treten.
Experten der ING weisen darauf hin, dass mögliche Unterbrechungen der iranischen Ölströme das offensichtlichste Risiko für den Markt darstellen. Sie gehen davon aus, dass das iranische Ölangebot um bis zu 1 Million Barrel pro Tag sinken könnte, sollten die USA die Sanktionen gegen den Iran wieder verschärfen.
Trotz dieser geopolitischen Unsicherheiten könnten Bedenken hinsichtlich der Ölnachfrage aufgrund enttäuschender Konjunkturdaten aus China vorerst im Vordergrund stehen. Der Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor der Volksrepublik ging im Oktober stärker zurück als erwartet, während der Index aus der Industrie die Wachstumsmarke unterschritt.
Die Erwartungen in Bezug auf die US-Ölnachfrage könnten am Mittwochabend bedeutend beeinflusst werden, wenn Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank, die Ergebnisse der derzeit stattfindenden Offenmarktausschusssitzung bekannt gibt. Obwohl eine unmittelbare Zinserhöhung am Markt nicht erwartet wird, könnten mögliche Hinweise auf zukünftige geldpolitische Schritte oder eine längere Beibehaltung des gegenwärtig hohen Zinsniveaus die Sorgen hinsichtlich der Entwicklung der US-Ölnachfrage verstärken.
Börsendaten 31.10.2023 um 09:00 Uhr
ICE-Gasoil NOV: 868.75$
ICE-Brent DEZ: 87.93$
NY-Rohöl WTI DEZ: 82.67$
US-Dollar/CHF: 0.9020
Rheinfracht nach Basel: 50.25/to