04. Januar 2024
Die Ölpreise verzeichneten in den letzten Tagen einen Anstieg von über drei Prozent, hauptsächlich aufgrund fundamentaler bullisher Meldungen. Obwohl mittel- und langfristig ein Überangebot erwartet wird, spielen geopolitische Ereignisse eine entscheidende Rolle bei der Preisentwicklung.
Ein massgeblicher Faktor für den Anstieg war die komplette Abschaltung des libyschen Sharara-Ölfeldes aufgrund lokaler Proteste. Die Streiks in einem der wichtigsten Ölfelder Libyens mit einer Kapazität von 300’000 Barrel pro Tag könnten den Markt um bis zu 370’000 Barrel pro Tag verknappen.
Die grössere Unsicherheit resultiert jedoch aus den Spannungen im Nahen Osten, insbesondere nach dem jüngsten Anschlag im Iran, bei dem Explosionen während einer Gedenkfeier mehrere Todesopfer forderten.
Gleichzeitig meiden zahlreiche Schifffahrtslinien das Rote Meer aufgrund von Angriffen der Houthi-Miliz aus dem Jemen. Goldman Sachs warnt vor einer potenziellen langfristigen Umleitung der Ölströme, die die Ölpreise um 3 bis 4 Dollar pro Barrel erhöhen könnte.
Trotz dieser angespannten Situation geht Goldman Sachs davon aus, dass sich der Brent-Preis in diesem Jahr in einer Spanne zwischen 70 und 90 Dollar bewegen wird. Die OPEC+ unterstrich vor Kurzem die positive Zusammenarbeit innerhalb der Förderallianz. Das anstehende JMMC-Meeting im Februar wird eingehend die Umsetzung der neuesten Massnahmen zur Förderkürzung überprüfen.
Angesichts der anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten bleibt eine genaue Prognose für den Ölmarkt weiterhin eine Herausforderung.
Börsendaten 04.01.2024 um 09:05 Uhr
ICE-Gasoil JAN: 772.75$
ICE-Brent MAR: 78.90$
NY-Rohöl WTI FEB: 73.50$
US-Dollar/CHF: 0.8485
Rheinfracht nach Basel: 34.00