02. Oktober 2023
Im dritten Quartal verzeichneten Brent und WTI einen bemerkenswerten Anstieg um fast 30%, was den stärksten Anstieg für diesen Zeitraum in den letzten 20 Jahren darstellt. Dieser Aufwärtstrend wurde vor allem von den freiwilligen Produktionskürzungen Russlands und Saudi-Arabiens beeinflusst, die bis zum Jahresende fortgesetzt werden sollen. Dadurch entstand eine knappe Marktlage, die die Preisanstiege begünstigte.
Die Angebotssituation wird den Rohstoffmarkt in den kommenden Monaten weiterhin dominieren. Trader verfolgen gespannt, wann und wie schnell die OPEC+ Länder ihre Produktionskürzungen zurückfahren werden. Insbesondere wird spekuliert, ob Saudi-Arabien eventuell auf dem JMMC Meeting in dieser Woche eine solche Entscheidung treffen wird. Allerdings deuten mehrere Quellen aus OPEC+-Kreisen darauf hin, dass eine vorzeitige Entscheidung am Mittwoch unwahrscheinlich ist.
Die OPEC+ hat in den letzten Jahren gelernt, dass zu frühe Produktionssteigerungen später durch erneute Kürzungen kompensiert werden müssen. Daher wird die Gruppe wahrscheinlich vorsichtig agieren, insbesondere da das erste Quartal eines Jahres üblicherweise eine nachfrageschwächere Zeit darstellt.
Analystin Vandana Hari von Vanda Insights sieht derzeit eine gedämpfte Aufwärtsdynamik an den Ölbörsen, da die bullishen Faktoren vermutlich bereits weitgehend eingepreist wurden. Sie betont, dass die kürzlich beobachtete starke Aufwärtsbewegung, ausgelöst durch Sorgen um die Versorgungslage, vorerst erschöpft ist. Ihrer Einschätzung nach wird der Ölmarkt wahrscheinlich in eine Phase der Konsolidierung übergehen und auf weitere Impulse zur Entwicklung von Angebot und Nachfrage warten.
Am heutigen Morgen verzeichnen die Preise nur einen begrenzten Anstieg. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird, während die Marktteilnehmer auf neue Impulse warten.
Börsendaten 02.10.2023 um 08:53 Uhr
ICE-Gasoil OKT: 998.75$
ICE-Brent DEZ: 92.68$
NY-Rohöl WTI NOV: 91.34$
US-Dollar/CHF: 0.9144
Rheinfracht nach Basel: 26.25