14. November 2023
In der vergangenen Woche richtete sich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer verstärkt auf die Entwicklung der Nachfrage, was zu einem Rückgang der Ölpreise führte. Jedoch zeichnet sich aktuell eine Trendumkehr ab, begleitet von einem optimistischeren Ausblick. Selbst die OPEC, die in der Vergangenheit ihre Förderkürzungen mit Unsicherheiten bezüglich der Nachfrage begründete, gibt nun positive Signale. Die OPEC betont, dass die kürzlich herrschende pessimistische Stimmung übertrieben sei und hebt die Robustheit der Nachfrage hervor.
Die ING Groep NV prognostiziert, dass der Markt wahrscheinlich für den Rest des Jahres ein Defizit aufweisen wird. Die Möglichkeit eines Überschusses zu Beginn des nächsten Jahres könnte verschwinden, wenn Saudi-Arabien seine freiwilligen Angebotskürzungen umsetzt. Die OPEC und ihre Partner werden voraussichtlich am letzten November-Wochenende über weitere Schritte entscheiden.
Die Internationale Energieagentur (IEA) wird in ihrem nächsten Monatsbericht die aktuelle und künftige Marktentwicklung einschätzen. Wie üblich wird der Bericht auch weiterhin Daten zur Nachfrage des grössten Ölkonsumenten der Welt beinhalten. Gleichzeitig stehen der wöchentliche Ölbestandsbericht des American Petroleum Institute (API) und die Daten der US-Energieinformationsbehörde (EIA) für die vergangenen zwei Wochen bevor.
Bereits am heutigen Nachmittag könnten jedoch Bedenken hinsichtlich der Nachfrage schlagartig wieder auftreten, wenn die Daten zur US-Verbraucherpreisinflation eine erneute Zinsanhebung seitens der Federal Reserve wahrscheinlicher machen. Fed-Chef Jerome Powell hatte den Ölpreisen bereits Ende letzter Woche einen Dämpfer verpasst, indem er eine weitere Erhöhung nicht ausschliessen wollte.
Marktteilnehmer warten demnach gespannt auf neue Impulse.
Börsendaten 14.11.2023 um 08:50 Uhr
ICE-Gasoil DEZ: 813.75$
ICE-Brent JAN: 82.70$
NY-Rohöl WTI DEZ: 78.43$
US-Dollar/CHF: 0.9013
Rheinfracht nach Basel: 35.25