01. Dezember 2023
Die Welt schaute gestern nach Dubai. Dort fand gleichzeitig die lang erwartete OPEC Sitzung und die Weltklimakonferenz statt. Bei beiden Ereignissen ist Öl heute ein Thema. Doch die Perspektiven könnten kaum unterschiedlicher sein: Während es beim OPEC Treffen darum geht, Profite und Absatz im Ölmarkt zu sichern, soll sich die Klimakonferenz mit dem Ausstieg aus den fossilen Energien beschäftigen.
Doch der Ausgang des Meetings blieb zunächst unklar. Drei Möglichkeiten standen im Raum: Eine Fortsetzung der bisherigen Förderkürzungen, zusätzliche Kürzungen wie von Riad gewünscht, oder den Saudis platzt der Kragen und sie öffnen wie schon 2014 und 2020 die Ölventile, um verlorene Marktanteile in einer Hauruckauktion zurückzugewinnen. Der Ölpreis würde dann massiv einbrechen.
Beschlossen wurden dann tatsächlich umfangreiche, jedoch freiwillige Förderkürzungen über 2.2 Millionen Barrel pro Tag. Doch an den Ölbörsen löste dies nicht etwa den von der Organisation zweifellos erhofften Preisanstieg aus. Stattdessen gaben die Preise im Nachgang der OPEC+ Sitzung erst einmal gehörig nach. Die Anleger zeigten sich enttäuscht, dass die Kürzungen auf freiwilliger Basis bleiben und scheinen so ihre Zweifel zu haben an der Durchführbarkeit der neuen Förderpläne.
Vergleichsweise harmlos dürften dagegen die Resultate der Klimakonferenz werden. Viel mehr als eine Selbstverpflichtung der Branche, zumindest bei der Förderung und Verarbeitung von Rohöl ihre Emissionen zu verringern, ist nicht zu erwarten. Die Branche hat im Moment Oberwasser: Ein „Phase Down“, also der allmähliche Ausstieg aus fossilem Öl, könnte höchstens unverbindlich und folgenlos in der Schlusserklärung auftauchen.
Börsendaten 01.12.2023 um 08:50
ICE-Gasoil DEZ: 804.75
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