03. Juli 2023
Zum Wochenstart notieren die Preise erneut leicht höher. Gemäss einer Umfrage haben Experten aber ihre bisherigen Preisprognosen für Brent und Rohöl für das Jahr 2024 gesenkt. Die europäische Referenzsorte Brent wurde zuvor bei 84.73 $ gesehen, während der Konsens nun bei 83.03 $ liegt.
Das dritte Quartal wird von den Teilnehmern der Umfrage als entscheidend bezeichnet. Die angekündigte Nachfragesteigerung durch die OPEC und IEA muss sich materialisieren, damit sich weitere Aufwärtspotenziale an den Ölbörsen ergeben. In der zweiten Jahreshälfte wird die Versorgungslage generell als knapper angesehen, was sich in den Marktdaten zeigen sollte. Analyst Giovanni Staunovo von der UBS erklärt, dass ein steigender Preistrend zu erwarten ist, sobald diese Versorgungsdefizite bei den Ölvorräten an Land sichtbar werden.
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die OPEC+ weiterhin ihre Förderkürzungen umsetzt und einhält. Bisher haben die OPEC+ Länder ihre Ölförderung nicht in dem angekündigten Masse eingeschränkt, was Zweifel aufkommen lässt.
Die Nachfrageseite ist ebenfalls mit Unsicherheiten behaftet. Es bleibt abzuwarten, ob die grossen Volkswirtschaften wie die USA in eine Rezession geraten und wie sich die kontinuierlichen Zinssteigerungen auswirken. Sollten die Zinsänderungen gut verkraftet werden und die Volkswirtschaften eine Rezession vermeiden oder eine milde Rezession erleben, könnte es im zweiten Halbjahr zu einer Unterversorgung am Ölmarkt kommen.
Zusammenfassend zeigen alle Prognosen noch viele Unsicherheiten auf, was die Marktsituation deutlich macht. Trader erwarten, dass die OPEC+ weiterhin Massnahmen ergreift, um die Preise zu stabilisieren, während eine zunehmende Ölnachfrage nach einer schwachen ersten Jahreshälfte erwartet wird.
Börsendaten 03.07.2023 um 08:50 Uhr
ICE-Gasoil JUL: 713.00$
ICE-Brent SEP: 75.19$
NY-Rohöl WTI AUG: 70.40$
US-Dollar/CHF: 0.8977
Rheinfracht nach Basel: 54.25