17. November 2023
Am letzten Handelstag der Woche deuten die Anzeichen darauf hin, dass Brent und WTI ihren vierten wöchentlichen Verlust in Folge verzeichnen werden. Die Futures für Rohöl bleiben weiterhin unter Druck und erreichten gestern den niedrigsten Stand seit vier Monaten. Diese Entwicklung wird durch Bedenken hinsichtlich der globalen Nachfrage, trotz eines robusten Angebots und gestiegener Rohölbestände in den USA, vorangetrieben.
Trotzdem argumentieren die meisten Marktbeobachter und Experten, dass der gestrige Preisrückgang wahrscheinlich übertrieben war. Die Meinung, dass es kaum neue fundamentale Entwicklungen gab, die diese Bewegung erklären könnten, wird von Akteuren wie der ING vertreten.
Experten weisen darauf hin, dass die Ölbörsen aktuell stark stimmungsgesteuert sind: „Die Stimmung ist negativ, die Charts sind negativ. Es wird einiges nötig sein, um diese Stimmung zu ändern – und bis dahin werden die Anleger so lange nach unten spekulieren, bis sie merken, dass sie es übertrieben haben“.
Möglicherweise könnte die OPEC+ dazu beitragen, die Marktstimmung zu drehen, da die nächste Vollversammlung der Organisation näher rückt. Obwohl es umfangreiche Förderkürzungen gibt, die seit dem Sommer durch freiwillige Reduzierungen Saudi-Arabiens um 1 Million Barrel pro Tag unterstützt werden, sind die Ölpreise in den letzten Wochen stetig gesunken.
Die Mitglieder der OPEC+ dürften mit diesem Preisverfall unzufrieden sein, da sie eigentlich ein Preisniveau von 80 bis 90 US-Dollar pro Barrel Brent anstreben. Eine Verlängerung und möglicherweise sogar eine Ausweitung der Förderkürzungen werden daher immer wahrscheinlicher. Die ING kommentiert dazu: "In den kommenden Wochen wird die Bedeutung der OPEC-Politik zunehmend steigen, da die Gruppe am 26. November in Wien zusammenkommen wird."
Börsendaten 17.11.2023 um 08:50
ICE-Gasoil NOV: 783.00
ICE-Brent JAN: 77.44$
NY-Rohöl WTI DEZ: 72.98$
US-Dollar/CHF: 0.8886
Rheinfracht nach Basel: 35.75