26. Januar 2024
In den vergangenen Tagen verzeichneten die Rohölpreise signifikante Zuwächse, wobei mehrere Faktoren auf dem Markt für diese Entwicklung verantwortlich gemacht werden. Eine wesentliche Quelle der Unsicherheit ist die angespannte Lage im Roten Meer. Dort führen jemenitische Huthi-Rebellen seit Wochen wiederholt Angriffe auf Handelsschiffe durch, was die USA und Grossbritannien zu militärischen Interventionen veranlasst hat. Der Rote Meer-Abschnitt ist ein entscheidender Schifffahrtsweg für den Waren- und Erdöltransport, der derzeit von vielen Reedereien weiträumig umfahren wird, was wiederum die Transportkosten in die Höhe treibt.
Ölmarktanalyst Yeap Jun Rong von IG Asia stellt fest, dass bisherige Massnahmen zur Abschreckung von Angriffen im Roten Meer nicht ausreichend waren, um Störungen zu verhindern. Dies hat die Marktteilnehmer schliesslich dazu bewogen, die langfristigen Spannungen in ihre Preisbewertungen einzubeziehen, was den aktuellen Aufwärtstrend an den Ölbörsen erklärt. Zusätzlich haben nach seiner Einschätzung auch die niedrigen Lagerbestände in den USA und das gestern veröffentlichte robuste US-Bruttoinlandsprodukt zu dem Preisanstieg beigetragen.
Die Ölpreise werden weiterhin durch rückläufige Lagerbestände in den USA und eine zuletzt deutlich gesunkene Rohölförderung angetrieben. Fachleute verweisen zwar auf wetterbedingte Faktoren, jedoch war die bisher hohe und ansteigende Förderung in Ländern ausserhalb des Ölkartells OPEC bisher ein massgeblicher Grund, der gegen steigende Ölpreise sprach.
Börsendaten 26.01.2024 um 09:00 Uhr
ICE-Gasoil FEB: 838.00$
ICE-Brent MAR: 82.10$
NY-Rohöl WTI MAR: 76.85$
US-Dollar/CHF: 0.8675
Rheinfracht nach Basel: 19.50