09. Januar 2024
Die Ölbörsen verzeichneten gestern einen schwachen Wochenstart. Trader standen vor der Herausforderung, verschiedene bearishe und bullishe Faktoren abzuwägen, wobei sich anscheinend die bearishen Elemente durchsetzten.
Bereits am vergangenen Freitag wurde bekanntgegeben, dass die Förderung der OPEC im Dezember offenbar angestiegen ist. Dies steht im klaren Widerspruch zu den Bemühungen der OPEC, die Fördermengen im ersten Quartal zu begrenzen, um einer vermeintlichen Nachfrageschwäche entgegenzuwirken. Die gestiegene Förderung im Dezember dürfte somit nicht im Interesse der OPEC liegen, besonders vor dem Hintergrund saisonaler Nachfrageschwankungen.
Die angekündigte Preissenkung von Saudi Aramco für Februar deutet ebenfalls auf Probleme hin. Das saudische Öl wird so günstig angeboten wie seit knapp 2,5 Jahren nicht mehr. Hätte das Land Versorgungsprobleme gesehen, hätte es deutlich höhere Preise durchsetzen können und die massive Preissenkung von 1,50 bis 2,00 Dollar pro Barrel wäre folglich nicht durchgeführt worden.
Dem gegenüber steht das Force Majeure in Libyen, wobei zu beachten ist, dass die Lieferungen dort bereits seit letzter Woche ausbleiben. Zusätzlich belasten geopolitische Spannungen im Roten Meer den Markt seit mehreren Wochen, obwohl dies bereits eingepreist sein sollte.
Nach dem gestrigen Preisrutsch schätzt ein Analyst der DBS Bank den Preis für Brent in einer Spanne von 75 bis 80 Dollar ein, sofern es nicht zu einer unvorhergesehenen Zuspitzung der Situation im Nahen Osten kommt. Trotz dieser Spanne verzeichnet Brent heute Morgen mit aktuell 76,38 Dollar eine Tendenz am unteren Ende.
Börsendaten 09.01.2024 um 08:52 Uhr
ICE-Gasoil JAN: 759.75$
ICE-Brent MAR: 76.33$
NY-Rohöl WTI FEB: 70.87$
US-Dollar/CHF: 0.8478
Rheinfracht nach Basel: Fr. 28.00/to