Steigen die Preise weiter ins Wochenende hinein?

07. Juli 2023

Nach einer flauen Seitwärtsbewegung am Morgen, setzten die Kurse ab den Mittagsstunden einen abrupten Rückgang an, der sich bis zur Eröffnung der Hauptbörse in New York fortsetzte. Und bekanntlich werden die Preise hauptsächlich „dort“ – also in New York an der Börse – gemacht. Und nicht nur die kleine Schweiz, sondern ganz Europa richtet sich weitgehend danach. Denn die NYMEX ist zweifellos die wichtigste Plattform für den internationalen Ölhandel, zumindest auf Papier. Und eben nach der Eröffnung der Börse in NY um ca. 15:30 Uhr erhoben sich die Bullen, nach ihrem verlängerten Schlaf, doch noch und trieben die Preise schnurstracks nach oben an. Dieser Paukenschlag reichte jedoch nicht aus, um das verlorene Terrain wieder wettzumachen. In Zahlen ausgedrückt verlor Gasoil London in den ersten Nachmittagsstunden rund 20$ / Tonne bevor es sich dann im weiteren Verlauf des Abends um rund 15$ / Tonne erholte. Schliesslich war die Luft dann aber auch sicher draussen und es geschah nichts Nennenswertes mehr über den elektronischen Overnight-Handel hinweg. Stand heute Morgenfrüh schaut es aber danach aus, dass die Bullen immer noch ausserhalb ihrer Bullenbox sind und die Preise, wenn auch nur schwach, weiter steigen lassen.

Bei der Betrachtung des aktuellen internationalen Ölmarktes lässt sich feststellen, dass sich nicht viel Veränderung ergeben hat und die gängigen W-Fragen (Wer, Wie, Wo, Was, etc.) können vernachlässigt werden. Die preisgestalterischen Faktoren bleiben im Wesentlichen unverändert. Platz 1 der Nachrichten momentan teilen sich sehr wahrscheinlich diese beiden Themen: Verschiedenste angekündigte Produktionskürzungen, welche das weltweite Angebot künstlich verknappen (bullish) und die nach wie vor herumgeisternden Sorgen bezüglich der weltweiten Wirtschaftssituation, sprich Rezessionsängste, welche den Markt eher ausbremsen (bearish).

Richten wir den Blick somit in die Schweiz. Für den Endkonsumenten von Brenn- und Treibstoffen bleiben die Rheinfrachten nach wie vor ein Dorn im Auge, denn die anhaltenden hohen Temperaturen sorgen für einen sinkenden Rheinpegel und im Umkehrschluss für steigende Rheinfrachten. Diese verhalten sich aber momentan noch im Verhältnis zu letztem Jahr äusserst moderat, die Frage ist da nur; wie lange noch?

Nebst den Einblicken in die Preisentwicklung der Brenn- und Treibstoffe, wollen wir auch die Bedeutung der Ölbranche für den Schweizermarkt hervorheben. Im Jahr 2022 hat die Ölbranche einen bedeutenden Beitrag zur Schweizer Wirtschaft geleistet, sowohl durch die Mehrwertsteuern als auch durch die Fiskalerträge auf diese Produkte. Die Branche ist dazu verpflichtet, Abgaben an den Bund zu leisten, um zur Finanzierung verschiedenster öffentlicher Dienstleistungen beizutragen. Im spezifischen Fall der Mehrwertsteuern auf Brenn- und Treibstoffe wurden im Jahr 2022 1,115 Milliarden Franken generiert. Zusätzlich wurden auch Fiskalerträge in der Höhe von 5,549 Milliarden Franken verzeichnet. Diese Fiskalerträge sind das Ergebnis der Besteuerung von Heizöl- und Treibstoffverkäufen und dienen ebenfalls zur Finanzierung staatlicher Aufgaben. Diese Abgaben an den Bund haben Auswirkungen auf den Ölpreis, den Sie als Kunde zahlen. Sie spiegeln die staatlichen Kosten wider, die mit dem Betrieb der Ölbranche und der Bereitstellung von Heizöl- und Treibstoffprodukten verbunden sind.

Börsendaten 07.07.2023 um 08:39

ICE-Gasoil JUL: 738.75$
ICE-Brent SEP: 76.84$
NY-Rohöl WTI AUG: 72.11$
US-Dollar/CHF: 0.89.54
Rheinfracht nach Basel: 57.75

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