29. Februar 2024
Die knappe Versorgungslage über die ganze Produktpallette hinweg, hat deutlich mehr Einfluss auf die Preise, als man zuerst vermutet. Die prompten Preise sind äusserst attraktiv. Wenn man mal 6 oder 12 Monate zurück schaut, bewegen wir uns am unteren Ende der Spanne.
Nichtsdestotrotz ist eine gewisse Prämie eingerechnet, da immer mehr Förderkürzungen beschlossen werden und die Lagerbestände der USA immer weiter schrumpfen. Dass die Marktteilnehmer mittelfristig wieder mit einer angespannteren Versorgungslage rechnen, wird auch an der Ausweitung des Drei-Monats-Spreads deutlich. Diese Preisdifferenz zwischen dem Frontmonatskontrakt und dem Kontrakt mit einer drei Monate späteren Lieferung lag bei Brent (April - Juli) zum gestrigen Zeitpunkt bei -2,83 Dollar pro Barrel und zeigte damit eine so ausgeprägte Backwardation-Konstellation an wie seit Ende Oktober nicht mehr. Bei einer Backwardation werden prompte Kontrakte mit einem Aufschlag zu später fälligen Kontrakten gehandelt, was für eine knappere Versorgungslage spricht.
In einfachen Worten ausgedrückt bedeutet dies, Wenn man heute Heizöl oder Treibstoff einkauft, dies aber erst in 2-3 Monaten liefern lässt, bezahlt man weniger, als wenn man es prompt liefern lassen würde. Dies kann man als Endkonsument ausnutzen und bereits jetzt den Bedarf in der Zukunft abdecken.
Die Rheinfrachten sind diese Woche nochmals 2 Franken gesunken und bewegen sich jetzt bei Fr. 14.50 pro Tonne. Da ist eine Menge Aufwärtspotential vorhanden in den nächsten Monaten, was in höheren Preisen resultieren dürfte. Der USD hingegen ist immer noch hoch und scheint sich auch nicht zu beruhigen.
Börsendaten 29.2.2024 um 8:50
ICE-Gasoil Mar: 815.00
ICE-Brent April: 83.22
NY-Rohöl WTI April: 78.33
US-Dollar/CHF: 0.8791
Rheinfracht nach Basel: 14.50