28. Juni 2023
Die Preise kommen heute Morgen wieder nennenswert tiefer als gestern Morgen bei Kurseröffnung. Die Börsennotierungen bewegen sich schon länger im Bereich zwischen 650 und 750 Dollar pro Tonne im Gasoil. Eine klare Richtung ist keine erkennbar. Es gilt weiterhin die Empfehlung die Rheinfrachten im Blick zu behalten und kurze Ausreisser nach unten für Zukäufe zu nutzen.
Weder die Meuterei der russischen Wagner-Truppe, noch die weitreichenden Sanktionen gegen Russland vermögen den Preisen einen nachhaltigen Schubser in eine Richtung zu geben.
Über die Wirkung des Preisdeckels und der Sanktionen gegen Russland gibt es bis heute widersprüchliche Aussagen. Ein nachweislicher Erfolg liegt nicht vor. Für die EU-Staaten sind die Nachteile der Massnahmen scheinbar gravierender als für Russland.
Dieser Umstand mag seitens der EU-Kommission billigend in Kauf genommen werden, da sie die Gemeinschaft mit Verweis auf den Klimaschutz aus der Abhängigkeit vom Energieträger Mineralöl lösen möchte. Im hierzulande als relevant geltenden Zeitraum bis 2045 wird das allerdings kaum dazu führen, dass weltweit weniger Öl verbrannt wird. Im Gegenteil, die Nachfrage soll bis 2045 nach Schätzung der OPEC um weitere zehn Prozent steigen. Diese Meinung gab der Generalsekretär des Kartells anlässlich der Energiekonferenz Energy Asia mit folgenden Worten kund.
«Jede datenbasierte Prognose, die ich gesehen habe, zeigt, dass Öl auf absehbare Zeit unersetzlich ist. In unserem World Oil Outlook gehen wir davon aus, dass die weltweite Ölnachfrage bis 2045 auf 110 Millionen Barrel pro Tag steigen wird und dass Öl bis dahin immer noch etwa 29 % im Energiemix ausmachen wird».
Börsendaten 28.06.2023 um 08:35
ICE-Gasoil JUL: 699.75
ICE-Brent AUG : 72.54
NY-Rohöl WTI JUL: 67.93
US-Dollar/CHF: 0.8942
Rheinfracht nach Basel: 50.25