Wahrscheinlichkeit auf nachhaltigen Rückgang in den kommenden Wochen wohl gleich Null

11. November 2021

Nach einem Börsensolo nach oben von ca. $50/Tonne beim Gasoil von vergangenem Freitag bis Dienstagabend realisierten die spekulativ an den Ölbörsen operierenden Marktteilnehmer zumindest einen Teil ihrer kurzfristig erzielten Gewinne. Dies brachte die Ölwerte deutlich unter Druck. Gasoil – unser Referenzprodukt – verlor gestern ca. $25/Tonne.

 

In «normalen Zeiten» würde dies bedeuten, dass heute die Heizöl- und Treibstoffpreise massiv tiefer im Angebot stehen würden. Aber wie schon mehrmals erwähnt, haben sich in der aktuellen, speziellen Konstellation, der Börsenmarkt und der physische Markt teilweise von einander abgekoppelt.

 

Dies passiert äusserst selten und vor allem dann, wenn regional (in unserem Falle Schweiz und Deutschland) ausserordentliche Bedingungen vorliegen. In unserem Falle gilt dies für die Schweiz und Deutschland. In beiden Staaten werden die Steuern auf fossile Brenn- und Treibstoffe auf den 1.1.2022 erhöht, was die Nachfrage weit überdurchschnittlich in die Höhe treibt. Für beide Länder gilt der Rhein (und seine Nebenkanäle) als Hauptschlagader der Versorgung. Und da die Wasserführung auf dem Rhein sehr tief, die Frachtkapazitäten auf weite Sicht hinaus ausgebucht sind und aktuell wegen des Wasserstandes nur noch ein Bruchteil der möglichen Kapazität geladen werden kann, kann es zu Versorgungsengpässen kommen. Auf der Bahnschiene sind die Möglichkeiten nicht «unendlich» ausdehnbar und ebenfalls ausgebucht. Das sind Konstellationen, wo sich der physische Markt vom sonst 100% dominanten Börsenmarkt abkoppelt. Wie lange es dauert, bis sich die Situation im Januar normalisiert, wird sich zeigen.

 

Gewiss hingegen ist, dass der Grundpreis – börsengegeben – aber auch auf weite Sicht hinaus hoch bleiben wird; denn auch weltweit vermag das Rohöl Angebot dessen Nachfrage kaum zu decken.

 

Wir werden heute etwas tiefere Preise vorliegen haben, was es zu nutzen gilt. Warten lohnt sich nicht, denn die Zeit läuft «davon». Mit jedem Tag wird die bereits am Anschlag laufende Logistik noch mehr ausgebucht und irgendwann wird «der Karren» voll sein.

 

Auch wenn die Hoffnung zuletzt stirbt: die Wahrscheinlichkeit auf wirklich tiefere Preise oder gar nachhaltigen Rückgang in den kommenden Wochen ist wohl gleich Null.

 

Börsendaten 11.11. 2021 um 08:30 Uhr

ICE-Gasoil NOV: $723.25 (-12.25$)

ICE-Brent JAN: $82.77 (+0.13$)

NY-Rohöl WTI DEZ: $81.53 (+0.19$)

US-Dollar/CHF: 0.9189 (+0.0008)

Kontakt

Gerber Energie

Birgistrasse 2
CH-8304 Wallisellen 

Tel 044 839 20 00 
Fax 044 839 20 09

E-Mail
infonoSpam@gerber-heizoel.noSpamch