04. Februar 2022
Noch gestern deutete sich alles darauf hin, dass dies bereits die zweite Woche im neuen Jahr sein wird, welche eine mehrtägige Querphase eingeläutet hat. Und damit hätte man zwar keinen markanten Rückgang erwartet – da wir auch von einer «entspannenden» Stimmung seitens der Investoren meilenweit entfernt sind – aber man hätte mit kleinen Preisrückgängen gerechnet. Doch leider kam alles anders. Die Bullen ritten gestern um 16 Uhr zielgerichtet nach Norden und scheinen sich auch nicht bremsen lassen zu wollen. Bei diesem «Bull-Run» legte Gasoil London rund $30(!) / Tonne zu und dieses erhöhte Preisniveau scheint sich auch über den Overnight-Handel und die frühen Morgenstunden zu behaupten.
Doch wie kam es dazu? In ihrer ureigenen Bestimmung nehmen die Börsen, egal in welcher Art, immer aller Ereignisse, Tatsachen, Gerüchte, Erkenntnisse und Ängste vorneweg. Denn die Kurse werden von den Erwartungen der Börsenteilnehmer bestimmt. Im Mittelpunkt der Beobachter an der Börse steht momentan die geopolitische Spannung in Osteuropa. Denn die potenzielle NATO-Mitgliedschaft der Ukraine kann zu einer zusätzlichen Ausweitung des Konfliktes führen, die die Energiesicherheit Europas immens bedrohen könnte. Dazu kommt, dass die USA noch mehr Militär in Osteuropa stationieren will. Dies vielleicht auch als Reaktion, auf die von Präsident Putin’s geäusserte Meinung, dass die diplomatischen Bemühungen der USA um eine Lösung des Konflikts unzureichend sei.
Für heute Vormittag bedeutet dies erstmal spürbare, höhere Inland-Ölpreise. Wie gestern bereits kundgegeben, resultiert sich aktuell jeder noch so kleine Preisrückgang an der Börse, als ein wichtiges Einkaufsfenster, welches sich als zu Nutzen empfiehlt. Es wird wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis sich das Nächste öffnet.
Börsendaten 04.02.2022 – 7:57
ICE-Gasoil FEB: 835.00$
ICE-Brent APR: 91.45$
NY-Rohöl WTI APR: 90.77$
US-Dollar/CHF: 0.9204